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Eduard Mörike gehört zu den bedeutendsten deutschen
Lyrikern und Erzählern des 19. Jahrhunderts. Oftmals
wurde er als klassischer Vertreter des Biedermeier angesehen.
Eine genaue Betrachtung seines Werkes zeigt jedoch
Motive von Weltflucht sowie eine Zerrissenheit zwischen
Realität und Phantasie. Das literarisches Schaffen
Eduard Mörikes ist viel weiter zu fassen und daher
zwischen Romantik und Realismus einzuordnen.
Als siebtes von dreizehn Kindern wurde Eduard Mörike am
8. September 1804 als Sohn von Karl Friedrich Mörike und
seiner Frau Charlotte Dorothea in Ludwigsburg geboren.
Nach dem Besuch der Lateinschule in seiner Heimatstadt
folgte, nach dem Tod seines Vaters 1817, der Umzug zu
seinem Onkel nach Stuttgart. Da für ihn die
Priesterlaufbahn bestimmt wurde, folgte ab 1818 der
Besuch des theologischen Seminars in Urach und das
Studium der Theologie am Tübinger Stift. Während seiner
achtjährigen Vikariatszeit in verschiedenen Gemeinden,
die Eduard Mörike als Leidenszeit empfand, ließ er sich
“krankheitshalber” von Dezember1827 bis Februar 1829
berurlauben; seine Hoffnung als freier Schriftsteller
sein Brot zu verdienen, misslang allerdings. Sein bis
heute vielzitiertes Gedicht “Er Ist’s”, das den Frühling
beschreibt, entstand 1829.
1834 erhielt Eduard Mörike seine erste Pfarrstelle in
Cleversulzbach, wo er zusammen mit der Mutter und seiner
Schwester Klara wohnte. In dieser Zeit entstanden
weitere literaische Werke, wie z. B. der Roman “Maler
Nolten”. 1838 gab der Cotta-Verlag die erste Ausgabe
seiner Gedichte heraus.
Nach einigen gesundheitlichen Problem und
Kuraufenthalten verabschiedete er sich mit erst 39
Jahren von den ungeliebten, als drückend empfundenen
Amtspflichten in den Ruhestand. Bei einem Aufenthalt in
Bad Mergentheim lernte Edurad Mörike Margarethe von
Speeth kennen, die er nach siebenjähriger Verlobungszeit
1851 heiratete. Im gleichen Jahr erhielt er einen
Lehrauftrag am Königin-Katharina-Stift in Stuttgart und
wurde 1856 zum Professor ernannt. Viele Ehrungen und
Auszeichnungen folgten in dieser Zeit.
Nach verschiedenen Aufenthaltsorten ab 1867 verstarb
Eduard Mörike am 4. Juni 1875 in Stuttgart. |